Kürzlich las ich bei Johannes vom Kreuz, einem bekannten Mystiker aus dem Mittelalter: Der Glaube ist das einzige angemessene Mittel, uns mit Gott zu vereinen. Allein der Glaube ermöglicht uns den Zugang zu Gott.
Ich musste unvermittelt an Vater Wolf denken mit seinem starken Glauben und seinem felsenfesten Vertrauen, die ihm halfen, das Charisma der Heilung zum Wohl seiner Mitmenschen während Jahrzehnten auszuüben. Niklaus Wolf war gesegnet mit einem soliden Fundament und dieses Geschenk des Glaubens überstrahlte sein ganzes Leben und drängte ihn, die Liebe Gottes zu den Kranken und Hilfesuchenden zu bringen.
Was heisst das jetzt für mich, für uns? Wir müssen lernen, unsere schönen Gedanken, Gefühle und erhabenen Vorstellungen von Gott loszulassen. Gott sucht weniger, dass wir vollkommen sind, als vielmehr uns an ihn zu binden, so, dass wir nicht mehr ohne Gott sein können.
Wir dürfen uns freuen, einen Fürbitter zu kennen, der unsere Anliegen gerne aufnimmt, ganz besonders das Anliegen eines vertieften, echten Glaubens, gerade in unserer Zeit, da alle von einem Glauben reden, der immer mehr verdunstet.
So wünschen wir uns, dass die vorweihnächtliche Adventszeit – mit Blick auf das Geheimnis der Geburt Jesu – uns Gelegenheit bietet, in der Stille Vater Wolf zu bitten, damit unser Glaube und unser Vertrauen an einen liebenden und für uns sorgenden Gott stetig wachse und lebendig werde.