Niklaus Wolf sollte den Hof seines Vaters weiterführen und beabsichtigte, eine Familie zu gründen. Der Biograph schreibt: „Niklaus schaute bei der Brautwahl nicht auf das Geld, sondern auf jenen gottesfürchtigen Sinn, von welchem er in der Haushaltung zeitlichen und ewigen Segen erwarten konnte. Ihn leitete dabei derselbe religiöse Sinn, der ihm von Jugend auf innewohnte." Am 8. Februar 1779 heiratete er Barbara Müller, die Tochter aus der ersten Ehe von Maria Anna Margaritha Müller-Schmid, die die zweite Frau seines Vaters geworden war. Das Paar führte ein vorbildliches Eheleben bis ins hohe Alter.
Das Leben der Familie Wolf war von einer aktiv gelebten Religiosität geprägt. Niklaus Wolf hat — wie seine Vorfahren — mit seiner Familie das verwirklicht, was das Konzil „Hauskirche“ nennt. Dabei richtete sich die Familie nach dem Kirchenjahr mit seinen Festen. Der Biograph berichtet: „Ein Hausgottesdienst wurde alle Abende gehalten, der in Gebet und einer geistlichen Lesung bestand. Dazu waren alle Hausgenossen versammelt. In der Fastenzeit war ein Betrachtungsbuch vom Leiden Christi, in der übrigen Zeit die Legende, an Sonn- und Feiertagen das Unterrichtsbuch von Goffine an der Tagesordnung. An letzteren Tagen wurde die Predigt zum Gegenstand des Tischgespräches gemacht. So wurde der religiöse Sinn in der ganzen Haushaltung fest begründet.“ In der Bibliothek von Vater Wolf, die zum Teil noch vorhanden ist, finden sich verschiedene Bücher, die für diese Andachten gekauft und gebraucht wurden.
Die heilige Messe besuchte der Diener Gottes täglich. Er glaubte, er sei dies der Ehre Gottes schuldig und fühlte sich dadurch auch reich beschenkt. So pflegte er zu sagen:
„Wenn der Mensch täglich eine Summe Geldes, so klein sie auch wäre, sich in der Kirche holen könnte, er wäre keinen einzigen Tag zu träge, es zu holen. Ist denn aber der geistliche Schatz des heiligen Messopfers nicht mehr als Geld?“